Stefan Diestelmann: Unterschied zwischen den Versionen
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* Steffen Könau: ''Undercover mit John Mayall. Ein Besuch in Stefan Diestelmanns Erinnerungshotel.'' In: Michael Rauhut, Thomas Kochan: ''Bye, Bye, Lübben City.'' Schwarzkopf & Schwarzkopf, Erweiterte Taschenbuchausgabe Berlin 2009, ISBN 978-3-89602-793-1. S. 261 ff. In diesem Buch gibt es noch div. weitere Hinweise auf St. Diestelmann. | * Steffen Könau: ''Undercover mit John Mayall. Ein Besuch in Stefan Diestelmanns Erinnerungshotel.'' In: Michael Rauhut, Thomas Kochan: ''Bye, Bye, Lübben City.'' Schwarzkopf & Schwarzkopf, Erweiterte Taschenbuchausgabe Berlin 2009, ISBN 978-3-89602-793-1. S. 261 ff. In diesem Buch gibt es noch div. weitere Hinweise auf St. Diestelmann. | ||
* Michael Rauhut: ''Ein Klang Zwei Welten. Blues im geteilten Deutschland, 1945 bis 1990''. transcript Bielefeld 2016, S. 195 ff. | * Michael Rauhut: ''Ein Klang Zwei Welten. Blues im geteilten Deutschland, 1945 bis 1990''. transcript Bielefeld 2016, S. 195 ff. |
Version vom 24. November 2022, 23:03 Uhr
Stefan Diestelmann | |
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Logo um 1978; © unknown | |
Gründung | 1975 Ost-Berlin |
Stefan Diestelmann (* 29. Januar 1949 in München; † 27. März 2007 in Tutzing) war ein in der DDR gefeierter Blues-Musiker mit einer eigenwilligen West-Ost-West-Geschichte. Als Kind kam er wegen des Wohnsitzwechsels seiner Eltern im Jahr des Mauerbaus in die DDR. Doch der Wechsel fiel schwer - 1967 bekam er eine Bewährungsstrafe wegen Vorbereitung zum sogenannten ungesetzlichen Verlassen der DDR.
Als Autodidakt an der Gitarre und Mundharmonika orientierte er sich am Blues. Nach verschiedenen Versuchen in den Amateurbands Teddys, Vai Hu und eher kurzem Mitwirken bei Engerling entschloss er sich zur Solo-Karriere bzw. 1977 zur Gründung der eigenen Stefan Diestelmann Folk Blues Band.[1] Dies traf den Nerv der Zeit und so konnte er nach Konzert-Erfolgen 1978 bei AMIGA eine LP veröffentlichen, die in Szenekreisen rauf und runter gespielt wurde. Das Intro des Reichsbahnblues („Heizt Du oder fährst Du“) entwickelte sich gar zum Erkennungsritual der Bluesgemeinde. Eine zweite LP folgte 1980, die zum Teil recht schonungslos die Tristesse in Ost-Berlin beschrieb – und dennoch durch die Zensur kam. Beide Platten gehören zum verinnerlichten Kanon der DDR-Szene. 1978 erhielt Diestelmann eine befristete Berufserlaubnis. Doch argwöhnig beobachteten die Funktionäre, dass Diestelmann „zweifelhaftes“ Publikum anzog und sich selbst an den Bluesmessen der evangelischen Kirche beteiligte. Dies führte zu Absagen von Konzerten und deutlicher Reduzierung der Medienpräsenz. Die dritte LP wurde zwar noch fertig, „kollidierte“ in der Veröffentlichung jedoch mit seiner „Republikflucht“, denn 1984 nutzte Diestelmann einen Auftritt in der BRD zum dortigen Verbleib – was in der DDR sofort zum Ausschluss aus den Play-Listen und vom LP-Verkauf führte. Somit fanden nur die bis dato parallel produzierten Kassetten den Weg in den Vertrieb, die LPs wurden jedoch nicht mehr in den Handel gegeben.
In der Bundesrepublik erreichte er leider nicht die Resonanz wie in der DDR. Einige Jahre nach seiner Flucht zog er sich aus der Musik zurück und widmete sich mehr dem Filmgeschäft. Fatalerweise so erfolglos, dass sein Tod 2007 erst Jahre später öffentlich wurde.
Posthum erschien eine 5er CD-Box mit Ost- und West-Aufnahmen von den Endsiebzigern bis 1994.
Berliner Konzerte mit Stefan Diestelmann [Bearbeiten]
Anmerkung[Bearbeiten]
- ↑ Zu deren Urbesetzung zählten Rüdiger Philipp (Bass), Dietrich Petzold (Violine), Bernd Kleinow (Mundharmonika) und Diestelmann selbst (Gesang, Gitarre, Banjo, Mundharmonika, Percussion) - siehe Rauhut: Ein Klang Zwei Welten, S. 196.
Weblinks[Bearbeiten]
- Stefan Diestelmann bei Wikipedia
- St. Diestelmann bei Deutsche-Mugge
- Gedenken an St. Diestelmann bei Deutsche-Mugge
- Stefan Diestelmann Porträt und Verweis auf 5er-CD-Box
- Vai Hu bei Wikipedia
- St. Diestelmann Porträt vom mdr
- Stefan Diestelmann Folk Blues Band - Porträt beim Rolling Stone
Literatur[Bearbeiten]
- Rocklexikon der DDR, 3. Aufl., S. 78.
- Steffen Könau: Undercover mit John Mayall. Ein Besuch in Stefan Diestelmanns Erinnerungshotel. In: Michael Rauhut, Thomas Kochan: Bye, Bye, Lübben City. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Erweiterte Taschenbuchausgabe Berlin 2009, ISBN 978-3-89602-793-1. S. 261 ff. In diesem Buch gibt es noch div. weitere Hinweise auf St. Diestelmann.
- Michael Rauhut: Ein Klang Zwei Welten. Blues im geteilten Deutschland, 1945 bis 1990. transcript Bielefeld 2016, S. 195 ff.
Discographie[Bearbeiten]
Stefan Diestelmann bzw. Stefan-Diestelmann-Folk-Blues-Band bei Discogs