Sportpalast
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Wie der Name sagt, war der Sportpalast in erster Linie ein Ort für den Sport mit Radrennen, Eishockey, Eislaufen, Boxen, Hand- und Bsketball, Turnen und Leichtathletik. Konzerte bildeten die Ausnahme. In den 1920er Jahren wurden zahlreiche Kostümbälle und auch ein Bockbierfest veranstaltet. Daneben fanden regelmäßig Versammlungen pplitischer Organisationen und Parteien statt. Dabei gaben sich KPD, SPD und NSDAP praktisch die Klinke in die Hand. Auch nach 1945 blieb der Sport Mittelpunkt des Geschehens. Nachdem 1953 ein neues Dach errichtet worden war, kamen mehr musikalische Veranstaltungen zum Zuge. Neben Jazz-Größen wie Stan Kenton, Lionel Hampton, Count Basie, Louis Armstrong, Duke Ellington und Benny Goodman[1] waren auch die Berliner Philharmoniker, Operette, Oper, Ballett und Chöre in der Potsdamer Straße zu Gast. Weitere Veranstaltungen waren so genannte Bunte Abende, mit teils mitmusikalischem oder kabarettistischem Charakter. Für Konzerte wurde auf der Nordseite die Radrennbahn teilweise abgebaut und stattdessen eine Bühne errichtet. Im März 1958 war ein Konzert von Johnny Ray Auslöser für krawallartige Auseindersetungen mit dem jugendlichen Publikum. Das wiederholte sich 6 Monate später beim Auftritt von Bill Haley mit seinen Comets, am 26. Oktober 1958. Die Presse bauschte dieses Ereignis auf. Der Betrieb im Sportpalast war kaum betroffen. Schon drei Tage später fand eine Bunte Veranstaltung der RIAS-Kaffeetafel statt. Als 10 Jahre später Frank Zappa und die Mothers of Invention nach Berlin kamen, wurde es ein chaotisches Konzert, allerdings ohne die Einrichtung des Sportpalastes in Mitleidenschaft zu ziehen.
Der Rest der Geschichte kann bei Wikipedia nachgelesen werden. Betreiber war die Sportpalast GmbH. Das letzte Konzert vor dem Abriss war T-REX Bolan Boogie am 13. Februar 1973, zu dem 2 Tage später ein Verriss im Tagesspiegel erschien. Die letzte Veranstaltung fand am 31. März mit anschließender Abriss-Party statt: »Der Narr von Paris und seine Marotten — Eine bunte Revue mit La Compagnie André Tahon, Paris«. Durch das wunderbare Buch Arena der Leidenschaften, konnten wir eine komplette Liste der Konzerte zusammenstellen.
Sportpalast und Umgebung auf Karten von 1910 bis 2012[Bearbeiten]
Konzerte im Sportpalast[Bearbeiten]
Es sind 51 Einträge sortiert nach Namen für den Sportpalast vorhanden:[Bearbeiten]
- 22. Oktober 1958 Airmen of Note
- 12. Oktober 1963 American Folk Blues Festival
- 17. Oktober 1964 American Folk Blues Festival
- 27. Oktober 1955 Louis Armstrong
- 11. Februar 1959 Louis Armstrong
- 19. Mai 1967 The Beach Boys, The Hound Dogs u. a.
- 14. Juni 1969 The Beach Boys
- 30. Oktober 1966 Beat 66 - The Who, Casey Jones and the Governors u. a.
- 7. März 1968 Bee Gees, Procol Harum
- 14. Mai - 19. Mai 1970 1. Berliner Pop-Festival
- 15. September 1967 James Brown
- 5. März 1971 James Brown
- 23. Oktober 1969 Ray Charles
- 6. März 1962 Ray Charles
- 3. Mai 1967 Ray Charles
- 27. September 1968 Ray Charles
- 6. Oktober 1972 Ray Charles
- 8. September 1963 Chubby Checker
- 8. April 1972 Leonard Cohen
- 22. April 1970 Creedence Clearwater Revival
- 16. Januar 1973 Deep Purple
- 4. März 1973 The Dubliners
- 19. März 1970 Fleetwood Mac
- 20. August 1971 Fleetwood Mac
- 27. April 1970 The Flock, Free
- 22. Oktober 1959 Benny Goodman
- 26. Oktober 1958 Bill Haley
- 15. Januar 1972 Isaac Hayes
- 23. Januar 1969 The Jimi Hendrix Experience
- 9. Juli 1971 "In the Summertime"
- 21. September 1966 The Kinks
- 26. April 1968 "The London Look"
- 23. Mai 1970 John Mayall
- 16. Oktober 1968 The Mothers of Invention
- 11. Oktober 1964 Nashville Stars
- 20. Oktober 1971 No To Co
- 21. Oktober 1971 No To Co
- 5. Juni 1971 Pink Floyd
- 20. Mai 1972 Pop-Festival (Pacific Gas and Electric, Oblivion Express, Amon Düül II)
- 30. März 1970 Pop Progressive Peace Concert
- 13. Juni 1971 Pop und Blues - Sunday
- 11. April 1970 Deutsches Pop-Musik-Festival
- 12. April 1970 Deutsches Pop-Musik-Festival
- 29. März 1958 Johnnie Ray
- 2. April 1971 Cliff Richard, The Shadows
- 7. Dezember 1956 Rock'n Roll Show
- 8. Dezember 1956 Rock'n Roll Show
- 13. März 1973 s-f-beat Non Stop Rock Pop
- 16. November 1972 Ravi Shankar
- 13. Februar 1973 T. Rex
- 7. Februar 1973 Uriah Heep
Anmerkung[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Alfons Ahrenhövel: Arena der Leidenschaften. Verlag Willmuth Ahrenhövel, Berlin 1990. ISBN 3-922912-13-3.