Riverboat: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Riverboat''' war bis 1974 eine stadtbekannte Diskothek, die sich im obersten Geschoß eines Bürohauses am [http://de.wikipedia.org/wiki/Fehrbelliner_Platz Fehrbelliner Platz] in Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 174, befand. Danach befanden sich dort bis Ende 2013 die Ausstellungs- und Atelier-Räume des Vereins [http://www.kulturplus-berlin.de/atelier.html kulturplus e.V.]
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Auf dem „Haus der Konfektion“ am Fehrbelliner Platz eröffnete '''1949''' der '''Dachgarten Janika''' als erste Nachkriegs-Tanzbar mit Swing-Musikveranstaltungen. Fast täglich bat hier das Orchester des Trompeters ''Kurt Hohenberger'' zum Tanztee am Nachmittag. Hier fanden aber auch Modenschauen oder Miss-Wahlen statt.
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Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Um- und Ausbau mit Schiffs-Inventar wurde auf mehreren „Decks“ im obersten Geschoß des Bürohauses am Fehrbelliner Platz ab '''1959''' das '''Riverboat''' gegründet. Hier fanden  - neben dem Diskotheksbetrieb -  bis 1971 auch Konzerte statt, u. a. mit ''Kid's Kin Combo'', ''Blue Cellar Combo'', ''Phantoms'', ''Gloomys'', ''Heartbreakers'' oder dem ''Fusion Orchestra''. Bis zu seiner Schließung '''1990''' blieb das Riverboat als stadtbekannte Diskothek erhalten, besonders beliebt auch für Schülerfêten oder bei Berlin-besuchenden Schulklassen.  
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Danach befanden sich dort bis Ende 2013 die Ausstellungs- und Atelier-Räume des Vereins [http://www.kulturplus-berlin.de/atelier.html kulturplus e.V.]
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== Erinnerungen ==
 
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Es war jene Zeit, als wir jungen Kerle die Mädels noch auffordern mussten. Dabei stand das typische Tanzschulen-Verhalten nicht im Vordergrund. Wir kannten einfach nichts anderes. Wir trugen Hosen „mit Schlag“, Hemden mit Dackelkragen oder ähnlich absurde Kleidungsstücke. Immerhin wurde im Riverboat keine Krawatte verlangt.
 
Es war jene Zeit, als wir jungen Kerle die Mädels noch auffordern mussten. Dabei stand das typische Tanzschulen-Verhalten nicht im Vordergrund. Wir kannten einfach nichts anderes. Wir trugen Hosen „mit Schlag“, Hemden mit Dackelkragen oder ähnlich absurde Kleidungsstücke. Immerhin wurde im Riverboat keine Krawatte verlangt.
 
Eine zusätzliche Besonderheit des Riverboat waren westdeutsche Jugendgruppen, die busweise eintrafen. So hatten wir Berliner Jungs die Möglichkeit, heftig mit den Mädels aus Lüneburg oder Koblenz zu flirten und zu knutschen. Wenn es denn dazu kam. Es war schön unverbindlich. Denn alle wußten: In spätestens zwei Wochen sind sie wieder weg.--[[Benutzer:Admin|Bernd, der Radowicz]] 12:11, 7. Aug. 2010 (CEST)
 
Eine zusätzliche Besonderheit des Riverboat waren westdeutsche Jugendgruppen, die busweise eintrafen. So hatten wir Berliner Jungs die Möglichkeit, heftig mit den Mädels aus Lüneburg oder Koblenz zu flirten und zu knutschen. Wenn es denn dazu kam. Es war schön unverbindlich. Denn alle wußten: In spätestens zwei Wochen sind sie wieder weg.--[[Benutzer:Admin|Bernd, der Radowicz]] 12:11, 7. Aug. 2010 (CEST)
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== Weblinks ==
 
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* [http://www.rockarchiv.infopartisan.net/berlinszene/locations/riverboat.html Internet-Seite bei Infopartisan]
 
* [http://www.rockarchiv.infopartisan.net/berlinszene/locations/riverboat.html Internet-Seite bei Infopartisan]
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* [https://www.gettyimages.de/detail/nachrichtenfoto/wahl-zur-miss-berlin-in-der-janika-am-fehrbelliner-nachrichtenfoto/542389559 Miss-Wahl 1950]
 
* [http://www.sengpielaudio.com/BlueCellarCombo.htm Webseite über das Riverboat und die ''Blue Cellar Combo'']
 
* [http://www.sengpielaudio.com/BlueCellarCombo.htm Webseite über das Riverboat und die ''Blue Cellar Combo'']
 
* [https://www.morgenpost.de/bezirke/im-westen-berlins/article215115121/Michael-Burdensky-in-Zehlendorf-gestorben.html Nachruf auf den Gründer des Riverboat von Carolin Brühl in der Berliner Morgenpost] vom August 2018
 
* [https://www.morgenpost.de/bezirke/im-westen-berlins/article215115121/Michael-Burdensky-in-Zehlendorf-gestorben.html Nachruf auf den Gründer des Riverboat von Carolin Brühl in der Berliner Morgenpost] vom August 2018
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* [https://www.bz-berlin.de/berlin/steglitz-zehlendorf/riverboat-gruender-michael-burdensky-tot Nachruf auf den Gründer des Riverboat in der B.Z.] vom August 2018
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Die Berliner Band '''[[The Spacemen]]''' hatten 1965 gleich mehrere Auftritte im Riverboat was zu einem Jahresvertrag für 1966 führte.
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Die Berliner Band '''[[The Spacemen]]''' hatten 1965 gleich mehrere Auftritte im Riverboat, was zu einem Jahresvertrag für 1966 führte.
  
 
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Version vom 12. November 2021, 16:30 Uhr

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Auf dem „Haus der Konfektion“ am Fehrbelliner Platz eröffnete 1949 der Dachgarten Janika als erste Nachkriegs-Tanzbar mit Swing-Musikveranstaltungen. Fast täglich bat hier das Orchester des Trompeters Kurt Hohenberger zum Tanztee am Nachmittag. Hier fanden aber auch Modenschauen oder Miss-Wahlen statt.

Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Um- und Ausbau mit Schiffs-Inventar wurde auf mehreren „Decks“ im obersten Geschoß des Bürohauses am Fehrbelliner Platz ab 1959 das Riverboat gegründet. Hier fanden - neben dem Diskotheksbetrieb - bis 1971 auch Konzerte statt, u. a. mit Kid's Kin Combo, Blue Cellar Combo, Phantoms, Gloomys, Heartbreakers oder dem Fusion Orchestra. Bis zu seiner Schließung 1990 blieb das Riverboat als stadtbekannte Diskothek erhalten, besonders beliebt auch für Schülerfêten oder bei Berlin-besuchenden Schulklassen.

Danach befanden sich dort bis Ende 2013 die Ausstellungs- und Atelier-Räume des Vereins kulturplus e.V.


Erinnerungen[Bearbeiten]

Das Riverboat  war einer meiner Lieblingsplätze. Im Sommer bot eine Dachterrasse die Möglichkeit, sich – wenn nötig - etwas abzukühlen. Auf mehreren Bühnen wurde abwechselnd gespielt. So gab es keine unnötigen Pausen. Wenn eine Band ihren Auftritt beendet hatte, begab sich der größte Teil des Publikums einen Saal weiter, wo die nächste Band schon bereit stand. Zu den Stammkapellen im Riverboat gehörten The Q, mit Frank Zander, die immer zu Höchstform aufliefen, wenn sie Suzie Q von Creedence Clearwater Revival zum Besten gaben. Andere Hausbands waren die Firestones mit Ute Kannenberg, alias Tanja Berg, die Phantoms und die Sound Jets. Gespielt wurden meist die aktuellen Hits. Wer mutig war, streute ab und zu eine Eigenkomposition ein. Doch das war die Ausnahme. Wir feierten die Helden des Beat.< Es war jene Zeit, als wir jungen Kerle die Mädels noch auffordern mussten. Dabei stand das typische Tanzschulen-Verhalten nicht im Vordergrund. Wir kannten einfach nichts anderes. Wir trugen Hosen „mit Schlag“, Hemden mit Dackelkragen oder ähnlich absurde Kleidungsstücke. Immerhin wurde im Riverboat keine Krawatte verlangt. Eine zusätzliche Besonderheit des Riverboat waren westdeutsche Jugendgruppen, die busweise eintrafen. So hatten wir Berliner Jungs die Möglichkeit, heftig mit den Mädels aus Lüneburg oder Koblenz zu flirten und zu knutschen. Wenn es denn dazu kam. Es war schön unverbindlich. Denn alle wußten: In spätestens zwei Wochen sind sie wieder weg.--Bernd, der Radowicz 12:11, 7. Aug. 2010 (CEST)


Weblinks[Bearbeiten]


Konzerte im Riverboat[Bearbeiten]

Die Berliner Band The Spacemen hatten 1965 gleich mehrere Auftritte im Riverboat, was zu einem Jahresvertrag für 1966 führte.