Ornament & Verbrechen: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Instrumentarium, mit dem Ronald und Robert Lippok 1983 anfingen, als ''Ornament & Verbrechen'' Musik zu machen, war überschaubar: ein kleines Casio-Keyboard und ein Plastikkanister gefüllt mit Legosteinen. Zuvor waren die Brüder in der Ostberliner Punkkapelle ''Rosa Extra'' und dem Avantwaveprojekt ''Fünf Wochen im Ballon'' aktiv. Die Freude am Experiment mit Instrumenten und Musikstilen sei eine bewusste Entscheidung gegen die bestehende Rockästhetik gewesen. Das Selbstverständnis, eher ein offenes Projekt als eine Band zu sein, führte zu zahlreichen Kooperationen und Initiativen, die dann oft unter anderen Namen fungierten (siehe Parocktikum-Link). Eins dieser Projekte trug den Namen ''Bleibeil'', unter dem auch eine LP erschien.
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Das Instrumentarium, mit dem Ronald und Robert Lippok 1983 anfingen, als ''Ornament & Verbrechen'' Musik zu machen, war überschaubar: ein kleines Casio-Keyboard und ein Plastikkanister gefüllt mit Legosteinen. Zuvor waren die Brüder in der Ostberliner Punkkapelle ''Rosa Extra'' und dem Avantwaveprojekt ''Fünf Wochen im Ballon'' aktiv. Die Freude am Experiment mit Instrumenten und Musikstilen sei eine bewusste Entscheidung gegen die bestehende Rockästhetik gewesen. Das Selbstverständnis, eher ein offenes Projekt als eine Band zu sein, führte zu zahlreichen Kooperationen und Initiativen, die dann oft unter anderen Namen fungierten (siehe Parocktikum-Link). Eins dieser Projekte trug den Namen ''Bleibeil'', unter dem auch eine LP erschien. <ref>[https://www.discogs.com/de/master/371755-Bleibeil-Rauhensee Bleibeil – Rauhensee] bei Discogs</ref>
Weil ihnen zum Zeitpunkt des ersten Auftritts (August 1986) noch keine Auftrittsgenehmigung erteilt wurde, traten sie unter dem Pseudonym [[VVV]] auf (ebenfalls Parocktikum). Ein anderer zeitgenössischer Bericht nennt jedoch den November 1983 als ersten öffentlichen Auftritt unter ''Ornament & Verbrechen'' <ref>(Frank Willmann: Gute Unterhaltung. In  [[Literatur#Subkultur_der_80er|Hahn + Willmann: negativ-dekadent…]], S. 110.</ref>.
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Weil ihnen zum Zeitpunkt des ersten Auftritts (August 1986) noch keine Auftrittsgenehmigung erteilt wurde, traten sie unter dem Pseudonym [[VVV]] auf (ebenfalls Parocktikum). Ein anderer zeitgenössischer Bericht nennt jedoch den November 1983 als ersten öffentlichen Auftritt unter ''Ornament & Verbrechen'' <ref>Frank Willmann: Gute Unterhaltung. In  [[Literatur#Subkultur_der_80er|Hahn + Willmann: negativ-dekadent…]], S. 110. Willmann beschreibt hier einen Auftritt in der Atelierwohnung der Malerin Uta Hünninger in einem inzwischen abgerissenen Haus der Pappelallee im November 1983.</ref>.
 
Ihre Konzerte waren gekennzeichnet durch „penetrante Instrumentenwechsel und fortgesetzte Konzeptlosigkeit von schamloser und offensiv genialer Grundeinstellung“ (taz 2.6.95, S. 27).
 
Ihre Konzerte waren gekennzeichnet durch „penetrante Instrumentenwechsel und fortgesetzte Konzeptlosigkeit von schamloser und offensiv genialer Grundeinstellung“ (taz 2.6.95, S. 27).
 
Offiziell wurde ''Ornament & Verbrechen'' nie aufgelöst. Doch Mitte der 90er Jahre verschoben sich die Aktivitäten der Brüder Lippok in die Nachfolgeprojekte ''To Rococo Rot'' und ''Tarwater''.
 
Offiziell wurde ''Ornament & Verbrechen'' nie aufgelöst. Doch Mitte der 90er Jahre verschoben sich die Aktivitäten der Brüder Lippok in die Nachfolgeprojekte ''To Rococo Rot'' und ''Tarwater''.
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ronald_Lippok Ronald Lippok] bei Wikipedia
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ronald_Lippok Ronald Lippok] bei Wikipedia
 
* [https://taz.de/!5395600/ taz-Interview] mit den Brüdern Lippok
 
* [https://taz.de/!5395600/ taz-Interview] mit den Brüdern Lippok
* [http://parocktikum.de/wiki/index.php/Ornament_%26_Verbrechen VVV bzw. Ornament & Verbrechen] im Parocktikum
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* [https://parocktikum.de/wiki/index.php/Ornament_%26_Verbrechen VVV bzw. Ornament & Verbrechen] im Parocktikum
* [https://www.goethe.de/de/kul/bku/20495364.html Ornament & Verbrechen] auf der Webseite vom Goethe-Institut
 
  
 
== Anmerkung ==
 
== Anmerkung ==

Aktuelle Version vom 28. April 2023, 22:44 Uhr

Der Bandname geht auf einen Ästhetik-Aufsatz des Wiener Architekten Adolf Loos zurück.

Ornament & Verbrechen
Gründung 1983 Ost-Berlin
Wappen ostberlin.png
Genre Avantgarde
Gründungsmitglieder
Keyboards, Schlagzeug Ronald Lippok
Keyboards Robert Lippok

Das Instrumentarium, mit dem Ronald und Robert Lippok 1983 anfingen, als Ornament & Verbrechen Musik zu machen, war überschaubar: ein kleines Casio-Keyboard und ein Plastikkanister gefüllt mit Legosteinen. Zuvor waren die Brüder in der Ostberliner Punkkapelle Rosa Extra und dem Avantwaveprojekt Fünf Wochen im Ballon aktiv. Die Freude am Experiment mit Instrumenten und Musikstilen sei eine bewusste Entscheidung gegen die bestehende Rockästhetik gewesen. Das Selbstverständnis, eher ein offenes Projekt als eine Band zu sein, führte zu zahlreichen Kooperationen und Initiativen, die dann oft unter anderen Namen fungierten (siehe Parocktikum-Link). Eins dieser Projekte trug den Namen Bleibeil, unter dem auch eine LP erschien. [1] Weil ihnen zum Zeitpunkt des ersten Auftritts (August 1986) noch keine Auftrittsgenehmigung erteilt wurde, traten sie unter dem Pseudonym VVV auf (ebenfalls Parocktikum). Ein anderer zeitgenössischer Bericht nennt jedoch den November 1983 als ersten öffentlichen Auftritt unter Ornament & Verbrechen [2]. Ihre Konzerte waren gekennzeichnet durch „penetrante Instrumentenwechsel und fortgesetzte Konzeptlosigkeit von schamloser und offensiv genialer Grundeinstellung“ (taz 2.6.95, S. 27). Offiziell wurde Ornament & Verbrechen nie aufgelöst. Doch Mitte der 90er Jahre verschoben sich die Aktivitäten der Brüder Lippok in die Nachfolgeprojekte To Rococo Rot und Tarwater.


Berliner Konzerte mit Ornament & Verbrechen[Bearbeiten]

Veranstaltung Ort
18. Dezember 1989 Borghesia, Ornament & Verbrechen Loft
30. April 1985 Feeling B, Klick & Aus, Ornament & Verbrechen Dampferfahrt über die (Ost-)Berliner Seen
2. August 1986 Kashmir, Inflagranti, VVV, Knautschzone Insel der Jugend Treptow Open Air
4. Dezember 1988 Knochen=Girl, Ornament & Verbrechen Jugendklub "Gérard Philipe" [3]
22. September 1986 Ornament & Verbrechen, Die Anderen Insel der Jugend Treptow
6. September 1986 Ornament & Verbrechen Hirschhof
15. November 1987 Ornament & Verbrechen, Die Schönste Muziek Insel der Jugend Treptow
17. Januar 1992 Ornament & Verbrechen Knaack-Club
2. Juni 1995 Ornament & Verbrechen Roter Salon
16. Mai 2014 Ornament & Verbrechen Roter Salon
6. April 2017 Ornament & Verbrechen u. a. Haus der Kulturen der Welt
24. April 2018 Ornament & Verbrechen Haus der Kulturen der Welt
3. August 1986 VVV, Inflagranti, Knautschzone, Cashmere Insel der Jugend Treptow Open Air

Discografie[Bearbeiten]

Literatur & Film[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Anmerkung[Bearbeiten]

  1. Bleibeil – Rauhensee bei Discogs
  2. Frank Willmann: Gute Unterhaltung. In Hahn + Willmann: negativ-dekadent…, S. 110. Willmann beschreibt hier einen Auftritt in der Atelierwohnung der Malerin Uta Hünninger in einem inzwischen abgerissenen Haus der Pappelallee im November 1983.
  3. Eine Liste der X-MAL-Konzerte aus dem Parocktikum verweist auf die Insel der Jugend Treptow als Auftrittsort.