Ornament & Verbrechen
Der Bandname geht auf einen Ästhetik-Aufsatz des Wiener Architekten Adolf Loos zurück.
Ornament & Verbrechen | |
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Gründung | 1983 Ost-Berlin |
Genre | Avantgarde |
Gründungsmitglieder | |
Keyboards, Schlagzeug | Ronald Lippok |
Keyboards | Robert Lippok |
Das Instrumentarium, mit dem Ronald und Robert Lippok 1983 anfingen, als Ornament & Verbrechen Musik zu machen, war überschaubar: ein kleines Casio-Keyboard und ein Plastikkanister gefüllt mit Legosteinen. Zuvor waren die Brüder in der Ostberliner Punkkapelle Rosa Extra und dem Avantwaveprojekt Fünf Wochen im Ballon aktiv. Die Freude am Experiment mit Instrumenten und Musikstilen sei eine bewusste Entscheidung gegen die bestehende Rockästhetik gewesen. Das Selbstverständnis, eher ein offenes Projekt als eine Band zu sein, führte zu zahlreichen Kooperationen und Initiativen, die dann oft unter anderen Namen fungierten (siehe Parocktikum-Link). Eins dieser Projekte trug den Namen Bleibeil, unter dem auch eine LP erschien. [1] Weil ihnen zum Zeitpunkt des ersten Auftritts (August 1986) noch keine Auftrittsgenehmigung erteilt wurde, traten sie unter dem Pseudonym VVV auf (ebenfalls Parocktikum). Ein anderer zeitgenössischer Bericht nennt jedoch den November 1983 als ersten öffentlichen Auftritt unter Ornament & Verbrechen [2]. Ihre Konzerte waren gekennzeichnet durch „penetrante Instrumentenwechsel und fortgesetzte Konzeptlosigkeit von schamloser und offensiv genialer Grundeinstellung“ (taz 2.6.95, S. 27). Offiziell wurde Ornament & Verbrechen nie aufgelöst. Doch Mitte der 90er Jahre verschoben sich die Aktivitäten der Brüder Lippok in die Nachfolgeprojekte To Rococo Rot und Tarwater.
Berliner Konzerte mit Ornament & Verbrechen[Bearbeiten]
Discografie[Bearbeiten]
- Ornament & Verbrechen bei Discogs
Literatur & Film[Bearbeiten]
- Galenza + Havemeister: Wir wollen immer artig sein…, u. a. S. 90 ff., 432 ff., .
- Hahn + Willmann: negativ-dekadent…, S. 109 ff., 190.
- Götz Hintze: Bands, Interpreten, Sänger, Texter und Begriffe der DDR-Rockgeschichte. Verlag tredition GmbH, 3. erweiterte Auflage, Hamburg 2014, S. 232 f.
- Claus Löser, Jakobine Motz: Ornament & Verbrechen; D 2015, 66 Min.
Weblinks[Bearbeiten]
- Ornament & Verbrechen auf Facebook
- Robert Lippok bei Wikipedia
- Ronald Lippok bei Wikipedia
- taz-Interview mit den Brüdern Lippok
- VVV bzw. Ornament & Verbrechen im Parocktikum
Anmerkung[Bearbeiten]
- ↑ Bleibeil – Rauhensee bei Discogs
- ↑ Frank Willmann: Gute Unterhaltung. In Hahn + Willmann: negativ-dekadent…, S. 110. Willmann beschreibt hier einen Auftritt in der Atelierwohnung der Malerin Uta Hünninger in einem inzwischen abgerissenen Haus der Pappelallee im November 1983.
- ↑ Eine Liste der X-MAL-Konzerte aus dem Parocktikum verweist auf die Insel der Jugend Treptow als Auftrittsort.