Gerulf Pannach
Biografie[Bearbeiten]
Gerulf Pannach (* 24. Juni 1948 in Arnsdorf; † 3. Mai 1998 in Berlin) war nach Abitur und Wehrdienst ab 1969 in der sogenannten Singebewegung aktiv und ab 1972 als freischaffender Künstler tätig. Er schrieb neben den eigens aufgeführten Liedern auch Texte für Renft, Puhdys und Veronika Fischer.
Waren seine Texte anfangs nicht nur gelitten sondern gar erfolgreich (z.B. als „Soundtrack“ im DEFA-Film „Für die Liebe noch zu mager“), geriet er zunehmend an Zensur-Grenzen. Wegen der eigenen und der Renft-Texte wurde er schließlich mit Auftrittsverboten belegt und 1976 wegen anhaltender „Renitenz“ im Nachgang der Biermann-Ausbürgerung verhaftet. Kurz vorher war es Pannach und Christian „Kuno“ Kunert gelungen, zusammen mit Jürgen Fuchs eine Text- und Lieder-LP zusammenzustellen,[1] die an den DDR-Zensurbehörden vorbei 1977 im Westen erschien.[2] Nach ca. 9-monatiger U-Haft wurden Pannach, Kunert und Fuchs 1977 ohne Prozess aus der DDR abgeschoben und sie siedelten sich in West-Berlin an, wo sie nicht nur gemeinsame Wege gingen.
1986 versuchte sich Pannach auch als Schauspieler. Er erhielt die stark autobiografisch angelehnte Hauptrolle im Film "Vaterland", für den Ken Loach Regie führte.
Mindestens 1989 gab es unter dem Namen PANNACH auch eine Trioversion, bei der Gerulf Pannach mit dem Gitarristen Joey Albrecht und dem Bassisten Erich Räuker zusammen spielte.[3]
In den 1980/90er Jahren war das Flöz Ort mehrerer Auftritte von Pannach & Kunert; darunter 1987 mehrfach mit einem "Berliner" genannten Programm. Pannach & Kunert waren auch Teil des spontan nach Mauerfall organisierten „Konzert für Berlin“ und in der Folgezeit erschienen mehrere LP/CDs; leider zum Teil erst postum. Denn Gerulf Pannach erkrankte in den 1990ern an Krebs, an dem er - nicht mal 50-jährig - 1998 verstarb. Der Nachlass wird in der Robert-Havemann-Gesellschaft verwahrt.
1999 gab Michael Salli Sallmann unter dem Titel Als ich wie ein Vogel war die Texte Pannachs heraus, wozu Anmerkungen von Christian Kuno Kunert Aufnahme fanden. Nachdem das Buch jahrelang vergriffen war erfolgte 2021 eine erweiterte Neuauflage im Lukas-Verlag Berlin. Zur zugehörigen Buchvorstellung siehe unter Anlage.
Quelle: http://www.ipernity.com
Berliner Konzerte mit Gerulf Pannach [Bearbeiten]
Es werden 19 Einträge für Gerulf Pannach gefunden, die wahlweise nach Namen, Jahreszahl oder Ort sortiert werden können:
Berliner Konzerte mit Pannach & Kunert [Bearbeiten]
Es werden 30 Einträge für Pannach & Kunert gefunden, die wahlweise nach Namen, Jahreszahl oder Ort sortiert werden können:
Berliner Konzerte mit PANNACH [Bearbeiten]
Es wird 1 Eintrag für PANNACH gefunden:
Veranstaltung | Ort |
---|---|
21. Dezember 1989 "Die letzten Tage des Quartier Latin" | Quartier Latin |
Weblinks[Bearbeiten]
- Gerulf Pannach bei Wikipedia
- Gerulf Panach bei Discogs
- Pannach & Kunert-Porträt bei Buschfunk
- Renft bei Wikipedia
- Gerulf Pannach bei detopia.de
Literatur[Bearbeiten]
- Michael Salli Sallmann (Hrsg.): Als ich wie ein Vogel war. Gerulf Pannach: Die Texte. Mit Anmerkungen von Christian Kuno Kunert. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999, ISBN 3-89602-186-9. Erweiterte Neuauflage 2021 im Lukas-Verlag Berlin, ISBN: 3867323917.
- Christian Kunert: Vom Rot das brennt. Gerulf Pannach zum 20. Todestag. In: Gerbergasse 18, Thüringer Vierteljahreszeitschrift für Zeitgeschichte und Politik, 2/2018, Heft 87, S. 39–41.
- Detlef Kriese: Nach der Schlacht. Die Renft-Story – von der Band selbst erzählt. Aufgeschrieben von Delle Kriese. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1998, ISBN 3-89602-170-2.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ LP-Hinweis bei Discogs
- ↑ Feature von Doris Liebermann Hessischer Rundfunk 2019
- ↑ QL-Buch, S. 174.