Christian Kunert
Biografie[Bearbeiten]
Christian „Kuno“ Kunert (* 20. Mai 1952 in Leipzig) hatte erste „professionelle“ Berührung mit Musik durch seine Mitgliedschaft im Leipziger Thomanerchor. Nach seiner Ausbildung zum Betriebsschlosser mit Abitur studierte er Musik. Ab 1971 war er Keyboarder und einer der Sänger bei der Klaus Renft Combo, nach deren Verbot 1975 er keine offiziellen Auftrittsmöglichkeiten mehr hatte. In dieser Zeit gründete und festigte sich die Freundschaft zum Renft-Texter Gerulf Pannach und dem Lyriker Jürgen Fuchs. Wegen anhaltender „Renitenz“ wurden diese drei im Nachgang der Biermann-Ausbürgerung verhaftet. Kurz vorher war es ihnen gelungen, eine Text- und Lieder-LP zusammenzustellen,[1] die an den DDR-Zensurbehörden vorbei 1977 im Westen erschien.[2] Nach ca. 9-monatiger U-Haft wurden Pannach, Kunert und Fuchs 1977 ohne Prozess aus der DDR abgeschoben und sie siedelten sich in West-Berlin an.
In den 1980/90er Jahren war das Flöz Ort mehrerer Auftritte von Pannach & Kunert. Sie waren auch Teil des spontan nach Mauerfall organisierten „Konzert für Berlin“ und in der Folgezeit erschienen mehrere LP/CDs. Parallel schrieb Kuno Musik für Filme und Theaterstücke.
Durch den Krebstod von Gerulf Pannach 1998 verlor Kuno einen jahrzehntelangen Begleiter. In den Jahren bis 2005 war er dann Bestandteil eines der neuaufgelegten Renft-Projekte. Auch engagierte er sich politisch bei der Aufarbeitung der DDR-Diktatur. In den 2000er Jahren verlor er leider zunehmend sein Hörvermögen, was einen Rückzug aus dem Musikgeschäft mit sich brachte.
Kuno lebt seit den 1990er Jahren im Harz, von wo aus er sich auch schriftstellerisch betätigte und 2017 mit Ringelbeats seinen ersten Roman veröffentlichte.
Berliner Konzerte mit Christian Kunert [Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Christian „Kuno“ Kunert - Webseite
- Christian „Kuno“ Kunert bei Wikipedia
- Christian „Kuno“ Kunert bei Discogs
- Renft bei Wikipedia
- Pannach & Kunert-Porträt bei Buschfunk
- Interview mit Christian „Kuno“ Kunert auf deutsche-mugge.de
Literatur[Bearbeiten]
- Detlef Kriese: ‘’Nach der Schlacht. Die Renft-Story – von der Band selbst erzählt. Aufgeschrieben von Delle Kriese.’’ Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1998.
- Christian Kunert: ‘’Vom Rot das brennt. Gerulf Pannach zum 20. Todestag.’’ In: ‘’Gerbergasse 18, Thüringer Vierteljahreszeitschrift für Zeitgeschichte und Politik’’, 2/2018, Heft 87, S. 39–41.
- Christian KUNO Kunert: Ringelbeats. Roman, Eulenspiegel Verlag, Berlin 2017.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ LP-Hinweis bei Discogs
- ↑ Feature von Doris Liebermann Hessischer Rundfunk 2019