André Herzberg
Biografie[Bearbeiten]
André Herzberg (* 28. Dezember 1955 in Ost-Berlin) ist Musiker und Sänger. Musikunterricht erhielt er zunächst an der Musikschule Friedrichshain, dann an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Ab 1973 spielte er bei Bodyhall. 1979 gründete er mit Joachim Kielpinski (Gitarre), Carsten Mohren († Keyboard) und Jörg Skaba († Schlagzeug) die Gaukler Rock Band, zu der später Alexander Schloussen (Bass) kam. Mit der Gaukler Rock Band ergaben sich Studioaufnahmen, die zu 3 Titeln in der Sampler-Reihe Kleeblatt (1/81) von AMIGA führten. Auch hatten sie einen „Auftritt“ in dem DDR-Fernsehfilm „Der Direktor“, als sie in einer Jugendtanz-Szene in der Freiluftgaststätte „Mecklenburger Dorf“ in Köpenick vor Hunderten Komparsen spielten. 1981 verließ Herzberg die Gaukler und stieg bei Pankow als Frontmann ein. Pankow wurden schnell zu Publikumslieblingen. Aus den anfänglichen Versuchen, Ideen der NDW aufzugreifen, entstand schnell ein eigenes Profil mit typischem Sound und direkteren Texten, als im DDRock sonst üblich. Sie schafften in der DDR den Spagat, zwar zu den etablierteren Bands zu gehören, aber dennoch den Charme des ETWAS ANDEREN zu haben. Einerseits bei AMIGA zu veröffentlichen, andererseits authentischen, direkten, deutschsprachigen Rock auf die Bühne zu bringen. Repressionen blieben da nicht aus. Z.B. durfte die fertig produzierte LP „Paule Panke“ viele Jahre nicht erscheinen, obwohl das zugehörige Programm mehrfach LIVE aufgeführt wurde und großen Zuspruch fand. Andere Titel der Band bekamen Rundfunk-Verbot. Dennoch konnte die Band ab 1984 auch im Westen auftreten; so z.B. mehrfach im Quartier Latin in West-Berlin. Aus dem 1984er Album und Rockspektakel PAULE PANKE resultierte ein Schauspiel-Engagement, das Herzberg an das Theater in Schwedt/Oder führte. In der Friedlichen Revolution 1989 war André Herzberg Mitverfasser der Protestresolution von Rockmusikern und Liedermachern, die für eine Erneuerung des gesellschaftlichen MITeinanders eintrat. Die durch den Mauerfall hervorgerufenen Umwälzungen in der ost-deutschen Musikszene ließen Herzberg von Pankow pausieren und den Versuch auf Solopfaden starten. Dabei agierte er nicht nur als Musiker, sondern auch am Theater oder als Publizist. Dennoch gab es in den 1990ern weitere Projekte mit Pankow. Eine eigene Beständigkeit erreichte ein mehrjähriges Weihnachtsprojekt unter dem Titel „Die 3 HIGHligen“, das Herzberg mit Dirk Zöllner und Dirk Michaelis realisierte und in Konzerte sowie CDs umsetzte.
Berliner Konzerte mit André Herzberg [Bearbeiten]
Berliner Konzerte mit Pankow [Bearbeiten]
Berliner Konzerte mit Gaukler Rock Band [Bearbeiten]
Veranstaltung | Ort |
---|---|
9. Juli 1980 Gaukler Rock Band | Mecklenburger Dorf (Köpenicker Freiluftgaststätte) |
Anmerkung[Bearbeiten]
- ↑ KWO steht für Kabelwerk Oberspree – einen Industriebetrieb in Berlin-Schöneweide. Manche solcher Großbetriebe öffneten ihre großen Säle oder gar Kulturhäuser auch für Rockkonzerte.
- ↑ EAW steht für Elektro-Apparate-Werk – einen Industriebetrieb in Berlin-Treptow. Manche solcher Großbetriebe öffneten ihre großen Säle oder gar Kulturhäuser auch für Rockkonzerte.
Discographie[Bearbeiten]
- André Herzberg bei Discogs
Weblinks[Bearbeiten]
- André Herzberg - Webseite
- André Herzberg bei Wikipedia
- Gaukler Rock Band bei Wikipedia
- Gaukler Rock Band – Webseite
- Die 3 Highligen auf Facebook
Literatur[Bearbeiten]
- André Herzberg: Keine Stars. Mein Leben mit PANKOW. Aufbau Verlag, Berlin 2021. ISBN 978-3-351-03843-4.
- Singende Gaukler und metallene Langeweile. Interview mit André Herzberg und Sebastian Baur, in: Ronald Galenza & Heinz Havemeister: Wir wollen immer artig sein… Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag GmbH, Berlin 2005, ISBN 3-89602-637-2, S. 577 ff.
- Götz Hintze: Bands, Interpreten, Sänger, Texter und Begriffe der DDR-Rockgeschichte. Verlag tredition GmbH, 3. erweiterte Auflage, Hamburg 2014. ISBN 978-3-8495-7804-6, S. 119, 235.