23. Juli 2018 Depeche Mode

Aus Rockinberlin
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23. + 25. Juli 2018
Depeche Mode
Global Spirit Tour
Fanticket
Fanticket
Ort Waldbühne
Uhrzeit 20:00 Uhr
Eintrittspreis 92,40 Ränge freie Platzwahl
bis 123,- €
Veranstalter Live Nation
Bands/Künstler
Depeche Mode
Support DAF
Setlist
Depeche Mode
DAF
Plakat © unknown


2018 kamen Depeche Mode im Rahmen der "Global Spirit Tour" gleich zweimal für jeweils zwei Konzerte nach Berlin. So spielten sie zu Beginn des Jahres am 17. Januar und 19. Januar in der Mercedes-Benz Arena, und zum Tourabschluß am 23. Juli und 25. Juli in der Waldbühne. Alle vier Konzerte waren ausverkauft und das war der dritte Auftritt. Von den Waldbühnen-Konzerten wurde ein Mitschnitt als CD/DVD/Blu-ray-Paket im Juni 2020 veröffentlicht.


DAF (Deutsch Amerikanische Freundschaft) spielten 2018 viermal vor Berliner Publikum. Am 4. Februar zum Abschluss des Festivals Club Transmediale im Festsaal Kreuzberg, am 23. Juli und 25. Juli hier im Vorprogramm von Depeche Mode in der Waldbühne und zuletzt am 3. November im Funkhaus Berlin.

Berichte[Bearbeiten]

  • Bericht von Maurice Wojach in der Märkische Allgemeine
  • Bericht von Sebastian Leber im tagesspiegel
  • Bericht von Julius Betschka in der Berliner Morgenpost
  • Bericht von Anja Klauck auf regioactive.de
  • Bericht von Maurice Wojach vom 24. Juli 2018 in der Märkische Allgemeine

"Depeche Mode feiern Abschluss ihrer „Global Spirit“-Tour

Erst ist es nur ein Grüppchen, dann singen hunderte Fans Martin Gore ein Ständchen. Das Geburtstaglied scheint aber noch nicht ins Konzept des Abends zu passen, Depeche-Mode-Frontmann Dave Gahan überhört den Gesang für seinen Bandkollegen. Erstmal soll es noch ein paar Minuten lang um ihn gehen, in dem Video zu „Cover Me“ spaziert er als kleiner Kosmonaut durch eine Stadt bis ans Meer. Am Ende schwebt er durchs All.

Dave Gahan als leinwandfüllendes Wesen vom anderen Stern, Martin Gore als der Zuarbeiter aus der zweiten Bühnenreihe. Ein weiteres Lied lang hält sich das Gefüge. Dann aber zischt der Vortänzer davon und dem eigentlichen Songtüftler, der die meisten Depeche-Mode-Hits geschrieben hat, gehört die Bühne. Gore singt das schmalzig schöne „Somebody“ und „Home“, die sphärische Hymne über das Gefühl, endlich verstanden zu werden. Tränen kullern, viele der 22.000 Fans in der Berliner Waldbühne fühlen sich dann Zuhause, wenn sie diese Band hören. Depeche Mode sind wie das Jugendzimmer, das am liebsten nicht tapeziert werden soll, auch wenn sich das Leben längst wegentwickelt hat von der Bravo-Poster-Welt an den Wänden. Vermutlich geht es selbst den in geschwisterähnlicher Hassliebe vereinten Gore und Gahan so. Depeche Mode ist ihnen eine Heimat, die sie aber nach einer Tour immer wieder verlassen müssen, weil sich so nicht leben lässt. Sie produzieren dann Soloalben oder machen auch mal nichts.

Das erste von zwei ausverkauften Konzerten in der Waldbühne bildet den Schlusspunkt der „Global Spirit“-Tour. Mehr als 2,3 Millionen Menschen haben die Auftritte weltweit besucht, der Umsatz soll bei etwa 200 Millionen US-Dollar liegen. Depeche Mode haben auf derselben Tour schon im Olympiastadion und der Mercedes-Benz-Arena gespielt. Nun fühlen sich die 44.000 Fans an zwei Abenden gebauchpinselt, ausgerechnet in ihrer Stadt das Ende des weltweiten Triumphzugs gemeinsam mit der Band zu besiegeln. Soweit so feierlich – dazu kommt der Umstand, dass Martin Gore, der einstige Berlin-Bewohner, am Montag seinen 57. Geburtstag hat.

Die Setlist allerdings passt nicht so recht ins gebuchte Festpaket. Vorne Hits, hinten Hits – ok – dazwischen aber wirken die Songs des aktuellen Albums „Spirit“ wie unerwünschte Gäste, die es irgendwie doch auf die Party geschafft haben. „Corrupt“, „Going Backwards“ und „Where’s the the Revolution” sind songgewordene Spaßbremsen. Auch nach mehr als einem Jahr sorgen die unterkomplexen Pseudo-Polit-Songs für unfreiwillige Tanz-und-Wohlfühl-Pausen. Sie stehen der Band nicht, es ist, als würde Dave Gahan statt rot-schwarzer Weste über nackter Haut Fußball-Trikot und Baseball-Cappie tragen. Die Holzhammer-Lyrik von Revoluzzer-Songs à la „Where’s The Revolution“ ist auch deshalb so unnötig, weil Depeche Mode in ihren Songs schon immer erkundeten, wie sich Macht verteilt. Im Bett, auf der Arbeitsstelle, am Verhandlungstisch – „Master and Servant“. Die Knechtschaftshymne fehlt am Montagabend leider genauso wie „Stripped“, dafür spielen Depeche Mode „Never Let Me Down Again“, „I Feel You“ und „World In My Eyes“. Songs wie purer Sex, der vermittelte Entdeckungsdrang geht aber übers Körperliche hinaus. „Now let your mind do the walking / And let my body do the talking / Let me show the world in my eyes.”

Mittendrin weicht die Band dann doch noch von ihrer Routine ab. Nach „Home“ steht Martin Gore ganz in Weiß gerührt in seiner Ecke, die Fans dürfen jetzt „Happy Birthday“ singen. Sie werfen Ballons in die Luft, halten Transparente mit Glückwünschen hoch. Dann ist Schluss mit der Gore-Show. Dave Gahan, der sich ansonsten hauptsächlich in Hüftschwüngen artikuliert, gratuliert seinem Kollegen, dirigiert den Chor, dreht ein paar Pirouetten und stimmt den nächsten Song an. Die Bühne gehört wieder ihm."

Fotos[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]