2. Juli 2018 Nine Inch Nails
2. Juli 2018 Nine Inch Nails | |
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Fanticket | |
Ort | Zitadelle Spandau |
Uhrzeit | 19.00 Uhr |
Eintrittspreis | 54,50 EUR |
Veranstalter | Live Nation / Trinity Music |
Bands/Künstler | |
Nine Inch Nails | |
Vorband | Vatican Shadow |
Setlist | |
Nine Inch Nails | |
Vatican Shadow |
Das Konzert war, zumal es das Einzige in Deutschland war, bereits Wochen vorher ausverkauft.
Berichte[Bearbeiten]
- Ankündigung auf Trinity Music
- Bericht von Maurice Wojach in der Märkische Allgemeine
- Fanbericht auf Reflections of Darkness
- Fanbericht auf cardamonchai.com
- Fanbericht auf Metal.de
- Bericht von Maurice Wojach in der Märkische Allgemeine vom 3. Juli 2018
"Die US-Band Nine Inch Nails gibt ein ausverkauftes Konzert in der Zitadelle Spandau - und begeistert ihre 10.000 Fans.
Es gibt kaum eine Band, die in so vielen Facetten den eigenen Schmerz beschrieben hat, wie Nine Inch Nails. Die 10000 Fans in der Zitadelle Spandau leiden liebend gern mit und erleben ein intensives Konzert mit dem Höhepunkt ganz am Schluss. Nur eines stört: Die Sonne trotzt der musikalischen Düsternis und will einfach nicht untergehen.
Und da ist er wieder – der altbekannte Schmerz. Trent Reznor klammert mit beiden Händen am Mikroständer, besingt den vertrauten Stich der Nadel und beklagt den Verlust der eigenen Identität. Er tut sich weh, um sich überhaupt noch zu spüren.
Das einst durch eine Coverversion von Johnny Cash geadelte „Hurt“ ist eine Hymne der Selbstzerstörung, es spricht dieses Was-ist-nur-aus-mir-geworden-Gefühl an, das nicht nur Ex-Junkies wie Reznor kennen. Mit seiner Band Nine Inch Nails spielt er den Song beim einzigen Deutschland-Konzert ganz zum Schluss. Recht so, ist „Hurt“ doch nicht einfach nur ein Hit, er bildet die Quintessenz dessen, was 10.000 Menschen an einem Montagabend auf eine Festungsinsel nahe dem Stadtrand pilgern lässt. Nine Inch Nails bieten sperrige Songs für sperrige Gefühle, dissonante Töne statt mitpfeifbarer Evergreens. Nicht auf Anhieb zugänglich, aber auf Dauer unvergesslich. Es ist schon ein kleines Wunder, dass die Ende der 80er-Jahre als experimentelles Projekt von Reznor gestartete Band mehr als 30 Millionen Alben verkauft hat. Mainstream klingt eigentlich anders.
Bereits der Einstieg in das deutschlandweit einzige Konzert der aktuellen Tour hat den Kuschelfaktor eines Nagelbetts. „Branches/Bones“ ist ein Gebräu aus Störgeräuschen und dumpfen Beats. Es folgt das wütende „Wish“, zu dem einst ein Musikvideo mit sich prügelnden Menschen in Stahlkäfigen und dem Sänger in Leder und Nieten gedreht wurde. Tausende heben die Fäuste und brüllen den ersten Satz wie einen Slogan mit: „This is the first day of my last days.“ ("Das ist der erste meiner letzten Tage.") Nine Inch Nails mischen neue sehr elektronische Songs, die fast schon groovig sind, mit den bleiernen Brocken ihrer früheren Alben. Darunter sind auch Songs von „The Downward Spiral“ (1994), dem Werk, das Nine Inch Nails zum Durchbruch verhalf und Trent Reznor endgültig in Depression und Selbstzerstörung abstürzen ließ. Die Aufnahmen entstanden in Los Angeles in dem Haus, in dem die Schauspielerin Sharon Tate einst von Anhängern des Psychopathen Charles Manson umgebracht wurde.
Statt viel zu reden singt Reznor eine Ansage zwischen zwei Liedzeilen und verflucht die verdammte Sonne, weil sie endlich untergehen soll. Das Wetter aber verweigert sich der Untergangsstimmung der Songs, die eher in einen Kerker als auf eine idyllisch gelegene Freiluftbühne an einem Sommertag gehören. Mittels geschickter Lichtshow sind die Schatten der Musiker trotzdem auf dem Bühnenhintergrund zu sehen, die Nebelmaschinen laufen auf Hochbetrieb. Nach minimalistischen, aber mitreißenden Coverversionen von David Bowies „I'm Afraid of Americans“ und „Digital“ von Joy Divison geht es im Dämmerlicht mit dem Hit „Head Like a Hole“ auf die Zielgerade. Und nachdem alle Dämonen – die Sucht, die Gier, der Selbsthass – besungen sind, mutiert das Rockkonzert mit „Hurt“ noch zur traurig-schönen Andacht. Tränen kullern aus schwarzgeschminkten Augen – und endlich wird es dunkel."
Flyer[Bearbeiten]
Tourflyer
Fotos[Bearbeiten]
- Fotogalerie auf imago-images.de
Weblinks[Bearbeiten]
- Nine Inch Nails – Wikipedia
- Nine Inch Nails Official Website
- Vatican Shadow auf last.fm