11. November 2021 Sophie Hunger
11. + 12. November 2021 Sophie Hunger | |
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Ort | Columbia Theater |
Uhrzeit | 20.00 Uhr |
Bands/Künstler | |
Sophie Hunger | |
Setlist | |
Sophie Hunger |
Sophie Hunger gastierte auch am morgigen Tag im Columbia Theater.
Berichte[Bearbeiten]
- Ankündigung auf last.fm
- Bericht von Hendrik Schröder auf rbb24 vom 12. November 2021
"Von Folk bis Jazz bis Elektronika: Die musikalische Bandbreite von Sophie Hunger ist riesig. Am Donnerstag spielte sie nach langer Zeit mal wieder in Berlin im Columbiatheater.
Ein ganz sanfter Beat kommt aus den Boxen, nur ein Pluckern. Dann läuft Sophie Hunger auf die Bühne, schlingt sich regelrecht die Gitarre um den Hals und legt los. Lila Scheinwerferlicht fällt von hinten auf sie, Trockeneisnebel liegt in der Luft. Hungers Gesicht bleibt im Schatten, sie wirkt wie eine Erscheinung, die plötzlich von irgendwo aufgefahren ist. Und ein bisschen ist das ja auch so. Lange hat sie nicht mehr gespielt. Das Konzert ist, logisch fast, eine 2G-Veranstaltung. Viele tragen trotzdem Masken, Sophie Hunger macht eine Ansage, dass 2G nicht bedeute, dass man nicht mehr Rücksicht nehmen müsste, sollte, könnte. Aber wie? Dicht gedrängt steht man vor der Bühne, freut sich über das Zusammensein mit anderen Fans - und hat doch ein mulmiges Gefühl dabei.
Und alle so: Jaaaaa!
Aber dann setzen die Drums ein und es ist kein Platz mehr für zweifelnde Gedanken. Was für ein Schlagzeuger dieser Julian Sartoruis ist. Mit Vollbart, Baseballkappe sieht er naturcool bis schluffi aus und spielt auch genau so. Völlig locker, aus dem Handgelenk - und treibt und peitscht so den Sound aber sowas von nach vorne damit.
Sophie Hunger dreht sich zu den Drums um die eigene Achse, wirbelt, tanzt, dann blenden die großen Scheinwerfer auf und Hunger ruft: "Berlin, seid ihr da"? Was grammatikalisch natürlich ein interessanter Ausruf ist und von allen Anwesenden im ausverkauften Columbiatheater mit einem stürmischen "Jaaaaa" beantwortet wird.
Und dann kommt der Chor
Hunger steht jetzt in einem weißen Lichtkegel, kleine Strobos blitzen im Takt von der Bühnendecke. Hat die Bock, denkt man. So eine Kraft, so eine Körperspannung. Gefühlt fünf Ansagen macht sie darüber, wie wahnsinnig gut das ist, endlich wieder zu spielen. Wie ein Tiger, der zwei Corona-Jahre lang im Käfig gehalten wurde und jetzt endlich wieder raus darf. Was hat ihr der Applaus gefehlt, die Aufmerksamkeit, das Publikum.
Nach ein paar älteren Stücken kommt schließlich ein fünfköpfiger Chor auf die Bühne. Der Zauberchor, sagt Hunger. Zwei Frauen, drei Männer. Das ist interessant. Ihre Stücke sind ja eh schon oft zweistimmig. Jetzt also fünf weitere Stimmen. Die Bühne wird fast zu klein für so viele Leute. Schließlich hat Sophie Hungers Keyboarder mit all seinen Kästen und Kisten schon einen guten Teil für sich beansprucht. Was folgt sind ziemlich viele Songs aus dem aktuellen Album "Halluzinationen". Das ist mutig, keine Best-of-Show, keine reine Publikumsdienstleistung.
Hunger spielt die Lieder, die ihr gerade am nächsten sind, die wegen Corona ja überhaupt fast noch nie live gespielt wurden. Der Chor performt ordentlich, setzt sich in der Raum-Akustik vielleicht nicht überall so richtig durch, aber Idee und Performance sind super. Das Publikum jubelt, stampft, macht ordentlich Radau und hat ganz offenbar Sophie Hunger genau so sehr vermisst, wie andersrum."
Fotos[Bearbeiten]
- Fotogalerie auf laut.de
Weblinks[Bearbeiten]
- Sophie Hunger offizielle Webpräsenz
- Sophie Hunger bei Wikipedia