Western Saloon: Unterschied zwischen den Versionen

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'''The Esquires''' [http://rockinberlin.de/index.php?title=The_Esquires]
 
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In 'Ermangelung' anderer Auftrittsmoeglichkeiten nahmen The Esquires die Moeglichkeit an, den ganzen Februar 1966 hindurch im 'Western Saloon', Berlin-Spandau, aufzutreten, und zwar nicht nur, wie sonst ueblich, Freitag-, Samstag- und Sonntagabend, sondern zusaetzlich Donnerstagabend. Dieser eine Abend woechentlich mehr machte (neben der tags voll hauptberuflichen Taetigkeit) den Monat zur 'Knochenarbeit', besonders infolge der Hin- und dann naechtlichen Rueckfahrt von Spandau nach zumeist Berlin-Zehlendorf, wo The Esquires hauptsaechlich herkamen. Ein Auto stand noch nicht zur Verfuegung ([http://joegoff1049.tripod.com/berlinasa19651968/id15.html], Esquires-Band-Bus, 'VW-Bulli', erst ab Herbst 1966, 1. Bild, Club-Eingang). Die Rueckfahrten waren mit den nachts spaerlich fahrenden oeffentlichen Verkehrsmitteln und mehrmaligem Umsteigen zu bewaeltigen. Hinzu kam der dem Western Saloon vorauseilende, nicht gerade beste Ruf, weil in Zusammenhang mit dieser Auftrittsstaette kurz vorher ein junges Maedchen ermordet worden war. Und die durch und durch triste Stimmung dann im Western Saloon tat ein Uebriges.
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In 'Ermangelung' anderer Auftrittsmoeglichkeiten nahmen The Esquires die Moeglichkeit an, den ganzen Februar 1966 hindurch im 'Western Saloon', Berlin-Spandau, aufzutreten, und zwar nicht nur, wie sonst ueblich, Freitag-, Samstag- und Sonntagabend, sondern zusaetzlich Donnerstagabend. Dieser eine Abend woechentlich mehr machte (neben der tags voll hauptberuflichen Taetigkeit) den Monat zur 'Knochenarbeit', besonders infolge der Hin- und dann naechtlichen Rueckfahrt von Spandau nach zumeist Berlin-Zehlendorf, wo The Esquires hauptsaechlich herkamen. Ein Auto stand noch nicht zur Verfuegung ([http://joegoff1049.tripod.com/berlinasa19651968/id15.html], Esquires-Band-Bus, 'VW-Bulli', erst ab Herbst 1966, 1. Bild, Club-Eingang, NCO Club, Andrews Barracks, Lichterfelde). Die Rueckfahrten waren mit den nachts spaerlich fahrenden oeffentlichen Verkehrsmitteln und mehrmaligem Umsteigen zu bewaeltigen. Hinzu kam der dem Western Saloon vorauseilende, nicht gerade beste Ruf, weil in Zusammenhang mit dieser Auftrittsstaette kurz vorher ein junges Maedchen ermordet worden war. Und die durch und durch triste Stimmung dann im Western Saloon tat ein Uebriges.
  
 
Mitten in einem Auftritt sollte gaenzlich unvorbereitet ein Stripteasefilm (einer sich letztlich im Oben-ohne-Bikini auf dem Chefsessel raekelnden, ihren Chef wild machenden Dame) - ein bis dahin voellig ungewohntes Format fuer The Esquires - lediglich nur auf dem Esquires-Schlagzeug begleitet werden, da es sich um einen in Schwarz-Weiss flimmernden Stummfilm handelte. Der Esquires-Schlagzeuger [http://rockinberlin.de/index.php?title=Wolfgang_Billmann], damals schon vom Freejazz nachhaltig beeindruckt, fing an, hinter einer Sichtwand verdeckt, auf allem Moeglichen wie Waenden, Stuhl oder Fussboden zu trommeln, nur nicht auf dem Schlagzeug. Ploetzlich brach mittendrin das Filmflimmern ab. Der Western-Saloon-Wirt feuerte unvermittelt die ganze Band, beruecksichtigte aber nicht, dass vor Zeugen ein ganzer Auftritts-Monat vereinbart worden sowie zu bezahlen war, auch wenn die Band mitten im Monat (nach ungefaehr zehn Auftritten) 'gefeuert' wurde.
 
Mitten in einem Auftritt sollte gaenzlich unvorbereitet ein Stripteasefilm (einer sich letztlich im Oben-ohne-Bikini auf dem Chefsessel raekelnden, ihren Chef wild machenden Dame) - ein bis dahin voellig ungewohntes Format fuer The Esquires - lediglich nur auf dem Esquires-Schlagzeug begleitet werden, da es sich um einen in Schwarz-Weiss flimmernden Stummfilm handelte. Der Esquires-Schlagzeuger [http://rockinberlin.de/index.php?title=Wolfgang_Billmann], damals schon vom Freejazz nachhaltig beeindruckt, fing an, hinter einer Sichtwand verdeckt, auf allem Moeglichen wie Waenden, Stuhl oder Fussboden zu trommeln, nur nicht auf dem Schlagzeug. Ploetzlich brach mittendrin das Filmflimmern ab. Der Western-Saloon-Wirt feuerte unvermittelt die ganze Band, beruecksichtigte aber nicht, dass vor Zeugen ein ganzer Auftritts-Monat vereinbart worden sowie zu bezahlen war, auch wenn die Band mitten im Monat (nach ungefaehr zehn Auftritten) 'gefeuert' wurde.

Version vom 11. November 2018, 19:26 Uhr

Der Western-Saloon befand sich in den 60er Jahren in Spandau, Schönwalder Straße/Klinkeplatz.


Konzerte im Western Saloon[Bearbeiten]

The Esquires [1]

In 'Ermangelung' anderer Auftrittsmoeglichkeiten nahmen The Esquires die Moeglichkeit an, den ganzen Februar 1966 hindurch im 'Western Saloon', Berlin-Spandau, aufzutreten, und zwar nicht nur, wie sonst ueblich, Freitag-, Samstag- und Sonntagabend, sondern zusaetzlich Donnerstagabend. Dieser eine Abend woechentlich mehr machte (neben der tags voll hauptberuflichen Taetigkeit) den Monat zur 'Knochenarbeit', besonders infolge der Hin- und dann naechtlichen Rueckfahrt von Spandau nach zumeist Berlin-Zehlendorf, wo The Esquires hauptsaechlich herkamen. Ein Auto stand noch nicht zur Verfuegung ([2], Esquires-Band-Bus, 'VW-Bulli', erst ab Herbst 1966, 1. Bild, Club-Eingang, NCO Club, Andrews Barracks, Lichterfelde). Die Rueckfahrten waren mit den nachts spaerlich fahrenden oeffentlichen Verkehrsmitteln und mehrmaligem Umsteigen zu bewaeltigen. Hinzu kam der dem Western Saloon vorauseilende, nicht gerade beste Ruf, weil in Zusammenhang mit dieser Auftrittsstaette kurz vorher ein junges Maedchen ermordet worden war. Und die durch und durch triste Stimmung dann im Western Saloon tat ein Uebriges.

Mitten in einem Auftritt sollte gaenzlich unvorbereitet ein Stripteasefilm (einer sich letztlich im Oben-ohne-Bikini auf dem Chefsessel raekelnden, ihren Chef wild machenden Dame) - ein bis dahin voellig ungewohntes Format fuer The Esquires - lediglich nur auf dem Esquires-Schlagzeug begleitet werden, da es sich um einen in Schwarz-Weiss flimmernden Stummfilm handelte. Der Esquires-Schlagzeuger [3], damals schon vom Freejazz nachhaltig beeindruckt, fing an, hinter einer Sichtwand verdeckt, auf allem Moeglichen wie Waenden, Stuhl oder Fussboden zu trommeln, nur nicht auf dem Schlagzeug. Ploetzlich brach mittendrin das Filmflimmern ab. Der Western-Saloon-Wirt feuerte unvermittelt die ganze Band, beruecksichtigte aber nicht, dass vor Zeugen ein ganzer Auftritts-Monat vereinbart worden sowie zu bezahlen war, auch wenn die Band mitten im Monat (nach ungefaehr zehn Auftritten) 'gefeuert' wurde.

The Esquires fuehrten somit ihren ersten und einzigen Rechtsstreit bis vor Gericht, den sie sogar gewannen: Die ganze Monatsgage war nachzuzahlen. Von dieser blieb allerdings, abzueglich der Anwaltskosten, nicht allzu viel uebrig.